Yes, we did it! Völlig spontan entschieden wir beide, den Adam’s Peak besteigen zu wollen. Gesagt – getan. Doch dazwischen lang ein langer Weg mit über 5200 Stufen.
Von Kandy ging es mit dem Bus in die Nähe von Hatton zu unserer Unterkunft. Dort lernten wir ein nettes Paar kennen, mit denen es dann gemeinsam nachts um 2.30 Uhr los ging. Wir lasen vorher im Internet, dass der beste Zeitpunkt für den Aufstieg unter der Woche ist und wir waren wirklich froh, dass wir es an einem Montag gemacht haben. An Vollmond und am Wochenende gehen tausende Pilger los. Während des Aufstiegs wirst du vor allem von Buddhisten, Hindus und Muslime begleitet, denn der Berg (auch Sri Pada) ist eine beliebte Pilgerstätte. Auf dem Gipfel befindet sich ein 1,8 Meter langer Fußabdruck, der von den Buddhisten als Buddhas Fußabdruck und von den Hindus als der von Shiva verehrt wird. Muslime sehen darin den Fußabdruck von Adam, Christen den des Apostel Thomas. Nach buddhistisch-singhalesischem Glauben sollte jeder gute Buddhist diesen Berg zumindest einmal im Leben bestiegen haben.
Normalerweise brauchen einigermaßen fitte und sportliche Menschen 2-2,5 Stunden für den Aufstieg doch völlig ambitioniert und im Redefluss schafften wir es in 1 Stunde und 45 Minuten. Was für ein anstrengender Weg nach oben. Stufe für Stufe wurde es immer steiler und die Stufen waren unterschiedlich hoch, was das ganze deutlich erschwert hat. Ich war körperlich an meinen Grenzen aber ich habe mir bewiesen: Der Körper ist zu mehr imstande als der Kopf ihm zutraut. Und ich habe es geschafft! Wir kamen zwei Stunden vor Sonnenaufgang oben an und ich war trotz der inneren Hitze froh über die Jacke, die ich mitgenommen hatte. Und trotzdem war mir sehr kalt – bei drei Grad auch kein Wunder!
Mein Tipp: Unbedingt mehrere Jacken und Pullis mitnehmen. Dadurch, dass die Schuhe ausgezogen werden müssen, verliert der Körper noch schneller an Wärme.
Die Stimmung dort oben war ganz besonders. Wie viele Sonnenaufgänge ich schon gesehen habe und doch ist jeder so einzigartig. Warum es einem nie langweilig wird, sie anzuschauen. Die Wolken verfärbten sich immer mehr rötlich und orange, es ging ein Umzug mit lauter Musik los und die Leute begannen laut zu beten.
Komischerweise kam uns der Rückweg deutlich langsamer vor als der Aufstieg. Allerdings konnten wir beim Hinweg nichts von der Natur sehen, da es dunkel war und auf dem Weg nach unten konnte ich meinen Augen kaum trauen: diese Natur ist ATEMBERAUBEND. So viele Berge und Täler, verschiedene Pflanzen, Teefelder und vieles mehr. Ich konnte mich nicht entscheiden, wo ich zuerst hinschauen sollte.
Ich war wirklich erschöpft als wir unten ankamen und gleichzeitig so erfüllt von dem, was ich dort oben gesehen und erlebt habe. Ausnahmesituationen schweißen einen noch näher zusammen und so war uns klar, dass wir unbedingt den Kontakt zu dem jungen Paar halten wollen!
Wir hatten vor dem Aufstieg auf den Berg kaum geschlafen und so sehnten wir uns sehr nach Schlaf! Doch bevor wir uns ausruhten ging es zuerst mit dem Bus nach Nuwara Eliya, wo wir die nächsten 3 Tage verbrachten. Und auf den Busfahrten bin ich nicht entspannt genug, um zu schlafen :-D.










