Was ich von meiner Zeit in Sri Lanka mitnehme

Für mich war es das erste Mal Asien und ich war wirklich sehr aufgeregt. Vor allem hatte ich großen Bedenken mit dem Essen, da ich einen empfindlichen Magen habe. Hätte ich vorher gewusst wie toll alles wird, hätte ich mir den Stress davor sparen können. Ich habe mich so sehr in das Land, die Leute dort und das Essen verliebt. Bis auf ein paar Anpassungsprobleme an das Wetter und das Essen in den ersten drei Tagen bin ich zum Glück gesund geblieben. Dafür bin ich am allermeisten dankbar, denn ohne Gesundheit ist alles schrecklich. Das habe ich bei anderen im Laufe meiner Reise leider erlebt. Diese Reise nach Sri Lanka hat mir einiges gezeigt und ich habe mir fest vorgenommen, vieles von dem, was ich dort gelernt habe, auch in Deutschland umzusetzen. Ich habe versucht, ein paar meiner Gedanken aufzuschreiben – aber das ist gar nicht so einfach. 

Das habe ich für mich lernen können: 

  • Auf Reisen lernt man sich am besten kennen.
    Egal ob man mit der Familie verreist, mit Freunden oder dem Partner – Reisen bringt Eigenschaften des anderen zum Vorschein, die man vorher bestimmt noch nicht kannte. Und man lernt sich selbst besser kennen. Ich saß oft am Abend da und dachte mir: Wow Judith, du hast es wirklich gemacht und bist hier. Du kannst so stolz auf dich sein. Ich bin in den 2 Monaten über mich hinausgewachsen, hab an Selbstvertrauen gewonnen und hab neue Seiten an mir entdeckt. Das liegt größtenteils daran, dass wir viel meditiert und Yoga gemacht haben. Es tut einfach so gut! 
  • Reisen verbindet.
    Ich hatte in der Zeit so viele schöne Begegnungen und Gespräche, Fremde sind zu Freunden geworden und das ging oft schnell, denn alleine dadurch, dass wir auf Sri Lanka sind, waren wir sofort auf einer Wellenlänge und es gab eine Gemeinsamkeit, auf der man aufbauen kann. Also hab keine Angst für eine gewisse Zeit alleine zu reisen – du wirst immer auf Verbündete stoßen, wenn es du es zulässt. 
  • Reisen öffnet Augen – und Herzen.
    Du erkennst, wer die Menschen in deinem Leben sind, für die es sich lohnt Zeit in die Beziehung zu stecken. Ich bin so dankbar für die vielen Leute, die an mich gedacht und die Zeit mit mir von zuhause aus miterlebt haben. Denen ich voller Begeisterung von meinem Erlebnissen erzählen konnte, obwohl ihr eigenes Leben gerade eben nicht so schön ist. Für die, die sich mit mir mitgefreut haben und die vielen Fotos jeden Tag aus ehrlichem Interesse angesehen haben. Die Reise hat mir wieder einmal deutlich gemacht, was für ein tolles Umfeld ich habe! 
  • Großzügigkeit tut gut.
    Die Menschen hier auf Sri Lanka sind mir in den acht Wochen mit so viel Liebe begegnet. Sie haben sich für uns und unsere Kultur interessiert und das, was mich am allermeisten berührt: Sie haben mir so viel gegeben ohne Gegenleistung zu erwarten.Obwohl sie fast nichts besitzen. Das ist eine Sache, die ich in Deutschland noch mehr umsetzen möchte. Fremden Leute ansprechen, wenn ich sehe, dass sie Hilfe brauchen und Geben ohne Erwartung.
  • Dankbarkeit und Zufriedenheit mit dem, was ist.
    Die Leute haben so eine positive Aura und strahlen pure Lebensfreude aus. Das ist mir besonders im Kindergarten aufgefallen. Und das Backpacken hat mich wieder einmal gelehrt: das Glück kommt von innen, nicht von außen. Ich bin noch nie mit so wenig Sachen gereist und es war so befreiend! 
  • Um Hilfe bitten.
    Eine Zeit lange hatte ich wirklich Probleme damit, nach Hilfe zu fragen. In Sri Lanka blieb uns aber nichts anders übrig als zu fragen: nach Bussen, Unterkünften, Essen, Wegbeschreibungen. Und jedes mal konnte ich sehen, dass es gar nicht schlimm ist und dass die Leute gerne helfen. Also ab jetzt: nicht zerdenken sondern nachfragen, denn dadurch können einige Probleme schnell gelöst werden. 
  • Reisen verändert dich und deine Sicht auf Dinge.
    Du kommst immer anders zurück als du geflogen bist und du hast in der Hand wer du sein möchtest. Mir wurde jeden Tag bewusst was für ein Geschenk dieses Leben ist und welches Glück ich habe gesund zu sein und reisen zu können. Die Dankbarkeit für noch so kleine Dinge hat sich sehr verstärkt und ich kann mich schneller aus dem negativen Gedankenkarussell befreien. 
  • Die schönsten Dinge ergeben sich, wenn man nicht damit rechnet. Rückblickend betrachtet sind es vor allem die spontanen Erlebnisse, die mein Herz haben am höchsten springen lassen. Die zufälligen Begegnungen, die ungeplanten Ausflüge und Gespräche. Ich habe wieder einmal feststelle können: Es fügt sich alles im Leben. 

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