>> Judith auf Reisen <<
Relativ spontan beschloss ich Ende November im Januar nach Sri Lanka zu gehen. Wie lange und wohin genau war unklar, denn ich hatte nur einen Hinflug gebucht. Geplant war lediglich, für ein paar Wochen zu Zweit herumzureisen. Wie sich später herausstellte habe ich 8 Wochen in Sri Lanka verbracht. Zuerst habe ich mir das Land angesehen, danach konnte ich im Süden durch die Arbeit in einem Kindergarten die Menschen besser kennenlernen und abschließend während eines Yoga Retreats vor allem mich selbst. Was für eine tolle Zeit :-).
Ein paar allgemeine Fakten: Sri Lanka ist von der Größe vergleichbar mit Bayern. Neben dem Buddhismus und dem Hinduismus sind das Christentum und der Islam wichtige Religionen dort. Die Bevölkerung teilt sich in Singhalesen (welche den größten Teil ausmachen) und Tamilen. Dementsprechend wird in Sri Lanka hauptsächlich Sinhala und Tamil gesprochen. Ich hatte keine Probleme mich auf Englisch mit den Leuten zu verständigen, allerdings musste ich mich anfangs erst an den indischen Akzent gewöhnen.
Es war eine ganz neue Erfahrung für mich ohne Plan zu reisen. Ich war vorher noch nie für unbestimmte Zeit auf Reisen und auch sonst war ich eher der Mensch, der sich davor genau über das Land informiert und viel geplant hat. Diesmal war das anders. Wir hatten uns kaum Gedanken über die Reiseroute gemacht und buchten alle Unterkünfte sehr kurzfristig.
Im ersten Blogbeitrag geht es um meinen ersten Eindruck von diesem tollen Land. Hier unsere Reiseroute, die sich spontan während der ersten 3 Wochen ergeben hat: Kandy-Sigirya-Kandy-Hatton-Nuwara Eliya-Ella-Nuwara Eliya.
Nach 15 Stunden Flug und Wartezeit kamen wir am 15. Januar um 12 Uhr Mittag in Colombo am Bandaranaike Flughafen an. Nachdem zum Glück alles problemlos geklappt hat und wir unsere Rucksäcke kurze Zeit später bekommen haben, ging es los nach Kandy. Schon in der Gepäckausgabe konnte ich die warme Luft spüren und ich war noch nicht ganz im Hier und Jetzt angekommen. Zum Glück hatte ich jemanden dabei, der sich um alles gekümmert hat. Wir hoben Geld ab, besorgten uns eine lokale SIM Karte und suchten den Weg ins Freie. Unser Plan war es, zuerst mit dem Bus nach Colombo Fort und anschließend mit dem Zug weiter nach Kandy zu fahren. Aber dann kam alles anders und wir ließen uns von einem Taxi Fahrer breitschlagen, der uns zu einem Bahnhof fahren wollte, von dem aus die Zugfahrt angeblich kürzer wäre. Tja, wenn da nicht das Problem gewesen wäre, dass der nächste Zug erst um 18 Uhr fährt. Also ging es letzenendes mit dem Bus weiter. Zum Glück wusste ich vorher nicht, was mich erwarten würde. Der Bus war gerammelt voll und wir konnten uns einer der letzten Sitzplätze ergattern. Ich war froh, dass ich noch etwas geschafft vom Flug war, denn die Fahrweise ist wirklich gewöhnungsbedürftig! Nach einer ca. zweistündigen Fahrt kamen wir in unserer ersten Unterkunft (,,Gamage friendly home“) an.
Die Leute unseres Homestays sind so nette Menschen und wir hatten sehr schöne Tage dort. Es wurde immer frisch für uns gekocht und ich habe sogar einen kostenlosen Sri Lankanischen Kochkurs von der Besitzerin bekommen, bei dem sie mir gezeigt hat, was ein gutes Curry ausmacht und wie die Coconut Rotti gemacht werden, die ich so liebe.
Wir nutzen die ersten Tage dafür, erst einmal anzukommen und sich an das Klima zu gewöhnen. Es ist eine komplett andere Welt hier und ich hatte in den ersten Tagen mit meinem Kreislauf und der Zeitumstellung von 4,5 Stunden etwas zu kämpfen. In den drei Tagen hier besichtigten wir u.a. die weiße Bahiravokanda Vihara Buddha Statue, von der wir einen gigantischen Blick hatten, spazierten um den Kandy Lake, gingen auf Obstmärkte und versorgten uns mit leckerem lokal Essen.
Ich bin wirklich überrascht von den Menschen hier. Sobald wir nur ansatzweise hilfesuchend aussahen, wurde uns Hilfe angeboten. Die Sri Lankaner sind sehr interessiert daran, woher wir kommen, was wir über ihr Land sagen und wohin wir weiter gehen. Allerdings ist mir in den ersten Tagen bereits aufgefallen: Als „Weiße“ fällt man hier auf und wir von allen Seiten angeschaut. Das ist nicht zwingend negativ, nur sehr ungewohnt. Zudem werden Frauen in Begleitung eines Mannes oft ignoriert und es wird nur mit dem Mann gesprochen.
Nach Kandy ging es weiter nach Sigiriya, worüber ich im nächsten Blogpost berichten werde ☀️





