Willkommen im Paradies: meine Zeit im Yoga Retreat

Seitdem ich mich mit Yoga beschäftige, steht auf einer Liste, einmal ein Yoga Retreat machen zu wollen. Meine vier Wochen im Kindergarten gingen dem Ende zu, ich hatte noch keinen Rückflug (und wollte auch keinen) und so habe ich mich daran zurück erinnert. Plötzlich fiel mir auch die Begegnung in Kandy mit einer Frau ein, die mir von ihren Erfahrungen eines Yoga Retreats erzählt hatte. Also buchte ich spontan ein Retreat ohne zu wissen, was mich dort eigentlich erwarten würde. Ich wusste nur: es geht in die Teeplantagen. Von einem Fahrer des „Niygama Haus“ so wie sich die Unterkunft nennt, wurde ich von meinem Freiwilligenhaus angeholt. Nach ca. 15 Minuten fahrt ins Landesinnere kam ich an und konnte nicht glauben, was ich sah. Eine riesiges, wunderschönes Haus, umgeben von Tee, Affen, Straßenhunden – Natur pur. Wie sich später herausstellte ist die Besitzerin Architektin – kein Wunder, dass es hier wie im Paradies ist. 

Elke, die Besitzerin, hat mich liebevoll empfangen und mir bei einer King Coconut über ihr Leben und die Entstehung des Niyagama House erzählt. Ich habe heraushören können, dass aufgrund der Corona Pandemie sie zahlreiche Absagen bekommen hat, sodass ich komplett alleine hier bin und sozusagen ein privates Retreat bei ihr bekomme. Wow, damit habe ich nicht gerechnet! Ich wusste in diesem Moment nur noch nicht, ob ich es gut oder schlecht finde.
Ich habe mich sehr auf die Tage gefreut, allerdings gingen mir einige Fragen durch den Kopf: Wie wird es alleine sein? Werde ich damit zurecht kommen? Denn davor war ich 7 Wochen lang 24/7 mit anderen Menschen zusammen. Eine ganz schöne Umstellung. 
Da ich nun alleine war, habe ich sogar noch ein kostenloses Upgrade für ein großes Zimmer bekommen. Das Haus besteht aus zwei Balkonen, einem großen Naturpool, einem Yoga Raum, einer Dachterasse, einem Essensbereich und anderen Schlafzimmern. 

Mein Tagesplan: 
Der Morgen hat für mich um 6 Uhr mit meiner eigene Meditation begonnen, begleitet von lautem Gebrüll der Affen. Danach hat mir der Roomservice ein kleines Frühstück im Bett serviert. Anschließend trafen Elke und Ich uns um 7 Uhr in ihrem Yoga Raum. Es folgten 2h Yoga. Diese Morgenroutine war der beste Start in den Tag. Zuerst chanten wir gemeinsam, gefolgt von einer gemeinsamem Mediation und anschließendem Hatha-Vinyasa-Flow. Durch die Hitze bereits am Morgen war es sehr anstrengend – aber es tat so gut! Nach einem langen Shavasana konnte ich tiefenenspannt in den Tag starten. Danach erwartete mich das wohl leckerste Frühstück. Ich konnte aus einer Karte mit 9 Gerichten wählen und das beste: Ich durfte so viel nachbestellen und essen, wie ich wollte. 
Am Nachmittag erwartete mich jeden Tag etwas anderes. Ich konnte frei entscheiden zwischen vielen Möglichkeiten. Ich bekam einen Workshop zum Thema Mitgefühl und Selbstliebe, ich lernte einiges über Chakras, Pranayama, Yoga für die Augen, Yin Yoga und ich entdeckte meine große Leidenschaft: das Aerial Yoga. Hierbei werden Yoga Posen in einem Tuch gemacht, um so eine stärkere Dehnung zu erreichen oder um Posen auszuprobieren, die am Boden zu schwierig sind. Das Tuch bietet so viele Möglichkeiten und ich bin mir sicher, dass ich damit in Zukunft noch viel ausprobieren werde. Da ich vorher schon Vertikaltuchakrobatik gemacht habe, fiel es mir leicht, mich voll und ganz auf den neuen Yoga Stil einzulassen. Vielleicht bin ich auch deshalb so begeistert!
Nach einem leckeren Abendessen schloss ich den Tag für mich selbst mit einer kleinen Yoga Runde auf dem Dach und einer Mediation ab. So verging der Tag doch relativ schnell. Hier ist es wie an einem magischer Ort. Ich war wie in einem Flow Zustand und in meiner freien Zeit habe viel geschrieben, gelesen, und einfach die Stille der Natur genossen. Und ich habe es natürlich ausgenutzt, dass ich den riesigen Pool ganz für mich alleine hatte :-). 
Elke kümmert sich um Straßenhunde und so durfte ich sie begleiten und beim Füttern helfen. Ich bekam auch eine Teeplantagen Führung von ihr , wo sie mir das wunderschöne Grundstück und ihr neues Projekt zeigte. Sie hat mir u.a. erklärt, wie der Honig aus Palmen gewonnen wird.  Was für eine wunderschöne Natur!

Fazit
Was für eine tolle, intensive Woche. Ich glaube es war die emotional anstrengendste Woche für mich. Dadurch, dass ich mein Handy nur für eine Stunde am Abend an machte, konnte ich mich voll und ganz auf mich konzentrieren. Lernen, die Stille auszuhalten und zu lieben. Obwohl es keine lange Zeit war konnte ich einiges über mich lernen. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, mit sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Das ist oft sehr schwierig aber für mich sind Yoga und Mediation bzw. Achtsamkeit im Allgemeinen der Weg, der mir gut tut. Und ganz wichtig: Sich um sich selbst kümmern hat nichts mit Egoismus zu tun. Ich habe mir fest vorgenommen, all die ganzen Routinen, die ich mir in dieser Woche aber auch generell in der Zeit auf Sri Lanka angeeignet habe, zu übernehmen und in den Alltag einzubauen. Denn wie kann man seine Zeit besser investieren als in sich selbst? 

Leben am Meer – meine Erfahrungen von 4 Wochen Freiwilligenarbeit in einem Kindergarten

Für 4 Wochen habe ich in einem Kindergarten in Galle, im Süden Sri Lankas, Erzieherinnen ehrenamtlich unterstützt. Ich habe in dieser Zeit in einem Freiwilligenhaus, der Gray Villa, mit 40 Freiwilligen gewohnt. Unser Haus liegt nur 5 Gehminuten vom Sahana Beach entfernt in einer Wohngegend, wo ausschließlich Einheimische wohnen. Schon immer wollte ich einmal in meinem Leben eine gewisse Zeit am Strand wohnen – das kann ich nun von meiner To-do-Liste abhaken 🙂

Obwohl ich ohne Erwartungen an das Projekt herangehen wollte, hatte ich trotzdem eine grobe Vorstellung davon, was mich im Kindergarten erwarten wird. Vor Ort angekommen war ich tatsächlich positiv überrascht! Dazu gleich mehr, doch davor noch ein paar allgemeine Fakten: 
In meinem Kindergarten sind 22 Kinder im Alter von 3-5 Jahren. Sie kommen aus der mittleren bis unteren Schicht. Er besteht aus einem Garten und einem großem Raum, geschmückt mit gebastelten Bildern der Kinder und zahlreichen, bunt bemalten Gruppentischen. Im Kindergarten wird Singhala gesprochen und den Kindern von klein auf Englisch beigebracht.

Der Tagesablauf und meine Aufgaben: 

Der Kindergarten Tag beginnt um 8.30 Uhr und endet um 11.30 Uhr. Wenn alle Kinder angekommen sind, wird im Garten gemeinsam die Nationalhymne gesungen. In der Hymne wird das Mutterland Sri Lanka geehrt für all die Schätze, die es beinhaltet. Was für ein schöner Start in den Tag für die Kinder! Und zuckersüß zum Anschauen, wenn die Kleinen in ihrer Uniform alle in einer Reihe stehen und fest mitsingen. Danach begrüßen sich alle mit einem Englischen Lied und im Anschluss daran folgt noch ein Lied auf Singhala. Danach ist bis ca. 9.15 Uhr freie Spielzeit, die ich genutzt habe, um mit einzelnen Kindern das englische Alphabet jeden Tag zu üben. Es ist wirklich interessant, wie schnell die Kids lernen und welche Fortschritte sie in den vier Wochen gemacht haben. Vor allem sind sie so wissbegierig! Anschließend wurde gemeinsam gebastelt oder gemalt. 
Hierfür überlegten wir uns am Vortag, welche Themen (und auf welche Art und Weise) wir mit den Kindern auf Englisch einführen wollen. Zum Beispiel Tiere, Emotionen, Formen. Nach dem kreativen Teil gab es um 10 Uhr Frühstück. Hier in diesem KiGa ist genau festgelegt, was die Kinder wann zu Essen mitbringen sollen. Am Montag gibt es zum Beispiel Bohnen, am Dienstag Reis, Mittwoch Obst und Gemüse, Donnerstag Kartoffeln und am Freitag dürfen sie essen (und anziehen) was sie möchten. Nach dem Frühstück gab es „Theorieunterricht“. Die Erzieherinnen haben uns hierfür Vorschläge und Material gegeben aber wir durften auch unsere eigenen Ideen einbringen, und so den Alltag nach unseren Vorstellungen mit gestalten. Wir haben viel mit Bildern gearbeitet, uns Geschichten ausgedacht, das Sprechen geübt und versucht, die englischen Wörter spielerisch beizubringen. Anschließend wurde gesungen, im Garten gespielt und getobt, damit die Bewegung nicht zu kurz kommt. So verging der Tag im Kindergarten rasend schnell. Wir wurden jeden Tag mit einem Van hingefahren und auch wieder abgeholt. In der Villa angekommen nutzen wir die Zeit vor dem Mittagessen, um den nächsten Tag zu planen. Fast immer schnitten wir für die Kinder die Vorlagen aus, sodass wir uns über jede Hilfe (oft von Freiwilligen aus anderen Projekten) freuten.  Nach dem Mittagessen ging es direkt zum Strand. Dadurch, dass unser Arbeitstag schon so früh vorbei war, hatten wir genügend Zeit auch unter der Woche Ausflüge zu machen. Das ist wirklich super gewesen, denn so konnten wir einiges von unserer Umgebung sehen!   

Fazit
Der Kindergarten ist nicht mit einem Deutschen zu vergleichen. Oft gab es Stromausfall, ein Bad gibt es nicht (lediglich ein kleines Waschbecken im Garten) und den Kindern fehlt es an altersgerechten Spielsachen. Trotzdem war ich überrascht von dem guten Zustand und dem bunt gestalteten Raum. Was ich toll finde: es wird aus einfachen Dingen etwas Schönes gezaubert. Im Garten wurde beispielsweise eine Kette aus bemalten Kokosnussschalen an einen Baum gehängt, sodass die Kinder daran klettern konnten und ein alter Reifen wurde als Schaukel umgebaut. Was mir auch auffiel: Es viel den Kindern einfach, sich selbst zu beschäftigen ohne, dass sie viele Spielsachen zur Auswahl haben. Es gibt keine Puppenecke, keine Spielecke, keine Leseecke, wie es in deutschen Kindergärten oft der Fall ist. Aber die Kinder dort sind glücklich mit dem, was sie haben. Das Lächeln der Kinder hat mein Herz berührt. Sie strahlen so eine Freude aus und ich habe mich jeden Tag auf den Kindergarten gefreut. Es war für mich definitiv das richtige Projekt und ich bin so dankbar für die gemeinsame Zeit!

Schlimm war für mich nur der Erziehungsstil und die Bestrafungsmethoden einzelner „Teacher“, so wie alle Erzieherinnen genannt wurden. Es herrschte zum Teil ein sehr strenger Ton und nur wenig Einfühlungsvermögen. Zu uns waren die Erzieherinnen sehr nett. Wir haben sogar landestypisches Gebäck und Süßes bekommen, während die Kinder gefrühstückt haben. Positiv war auch, dass hier sehr auf den Umweltschutz sowie Plastikvermeidung geachtet wird. Die Kinder benutzen beispielsweise wiederverwendbare Flaschen und Dose. Ich habe es bewundert, wie der Kindergarten aus wenig Sachen so einen schönen Rahmen zum Lernen für die Kinder ermöglicht hat.
Allerdings wurde den Kindern oft Aufgaben abgenommen, wie das Schneiden, was für ihre motorische Entwicklung durchaus wichtig wäre. Zudem wurde ihnen vorgegeben, in welcher Farbe sie das Blatt auszumalen haben. Ich war geschockt, als ein Kind mich einmal gefragt hat, ob es in Ordnung sei, dass es den Hund rot ausmalt. Kreativität wurde nur wenig gefördert, was wir Freiwilligen allerdings versuchten entgegen zu wirken. Auffällig war auch das Verhalten einzelner Kinder, welches hier nur bestraft wird, wohingegen in Deutschland nach Ursachen und Hilfen gesucht wird. Wir habe versucht, den Kindern so viel Freiraum wie möglich zu geben und den Alltag spielerisch und musikalisch zu gestalten, sodass der Lernerfolg so groß wie möglich ist. Ich hatte zu Beginn bedenken, wie es mit der Kommunikation klappen wird aber die Kids haben es mir kinderleicht gemacht. Ich wurde mit offenen Armen und einem riesigen Lächeln empfangen und habe mich von Anfang an pudelwohl gefühlt. Der Abschied nach vier Wochen fiel mir unglaublich schwer, aber das Geschenk von ihnen und das Lächeln der Kinder bleibt für immer in Erinnerung. Ich bin unendlich dankbar für diese Erfahrung! 
Hier ein paar Eindrücke von meiner Zeit:

Ein Haus aus Palmblättern
Kokosnussschalen neu verwendet

Die schönsten Strände im Süden

In den vier Wochen hier im Süden habe ich die Zeit genutzt, um mir die unterschiedlichsten Strände um Galle herum anzuschauen. Durch die 3 Wochen Backpacking im Landesinnere war ich geflashed von der Schönheit Sri Lankas doch auch im Süden gibt es wunderschöne Orte.
In der nächstgelegenen Stadt Galle bzw. Galle Ford befindet sich ein Strand. Dieser ist jedoch voll mit Einheimischen, weshalb wir dort nie baden waren. Die Stadt ist allerdings wunderschön! Es gibt einen Leuchtturm, viele kleine Gässchen zum schlendern und einen Aussichtspunkt, von dem das Meer bei Sonnenaufgang besonders schön aussieht. 

Weiter Richtung Colombo stößt man auf Hikkaduwa. Ein toller Strand mit zahlreichen Strandbars und genügend Platz zum entspannen. Wir haben die Fahrt dorthin mit einem Besuch im Tsnuami Museum verbunden. Es war sehr interessant zu sehen, was der Tsunami 2004 angerichtet hat und wir haben dort einen intensiven Einblick in die Zeit danach bekommen. Wer sich dafür interessiert, ist es wirklich zu empfehlen. Aber habe nicht die Erwartung, dass du ein Museum besuchst, so wie du es aus Deutschland kennst. 

Der Sahana Beach, welcher nur 3-5 Gehminuten von meinem Haus entfernt ist, gefällt mir von den Stränden am wenigsten. Das Schöne an ihm ist allerdings, dass er relativ klein ist und wenige Touristen dort waren. Er eignete sich perfekt zum Surfen (was ich selbst ausprobiert habe) doch genau das ist meiner Meinung auch das Problem. Durch die vielen Surfer (von Anfänger bis Profi), die überall ihre Wellen reiten können, ist kaum Platz im Meer baden zu gehen ohne Angst haben zu müssen, gleich ein Surfboard auf den Kopf zu bekommen. Ein abgeteilter Bereich für Surfer würde das Ganze vereinfachen. 

Ungefähr 5 Minuten mit dem TukTuk entfernt befindet sich der Jungle Beach. Dieser ist aufgeteilt in einen kleineren und einen größeren Bereich. Es ist wirklich schön hier und meistens auch nicht überlaufen. Es gibt einen Stand, wo du die Möglichkeit hast, einen frischen „mixed juice“ zu trinken. Er liegt in einer kleinen Bucht, was mir gut gefällt und wenn man etwas an den großen Steinen entlang läuft, kann man ein Schiffswrack sehen.

Nur 10 Minuten weiter mit dem Bus und schon bist du in Unawatuna angekommen. Hier ist es gleich viel touristischer, was an den Preisen  und den vielen Unterkünften erkennbar ist. Auf dem Weg zum Strand befindet sich eine große Straße, welche voll mit kleinen Läden und Restaurants ist. Das Essen ist hier wirklich super! Der Sandstrand ist weitläufig, doch hier muss man schon genauer schauen, um eine freie Liege zu ergattern. 

Noch ein Stücken in die gleiche Richtung befindet sich der Dalawella Beach. Es ist wirklich traumhaft dort. Weißer Strand, klares Wasser und wenn du Glück hast begegnet dir sogar eine Schildkröte beim Schnorcheln. Das zieht natürlich die Touristen an!

Nur 5 Minuten von Dalawella entfernt befindet sich der für mich schönste Strand, den ich gesehen habe: der Sugar Beach in Talpe. Strahlend weißer Sand umgeben von zahlreichen Palmen und türkisfarbenen Meer. Ich habe mich wie im Paradies gefühlt! Das Schöne ist auch, dass er noch unbekannter ist, sodass wir zu Beginn mit einer Familie und später die Einzigen an diesem Strand waren. Für Karibik Feeling kann ich diesen Strand nur wärmstens empfehlen!

Durch Zufall sind wir auf einen Strand gestoßen in der Nähe von Midigama, wo wir ursprünglich planten hinzusehen. Was für ein wunderschöner leerer Strand. Da wir am späten Nachmitag dort waren, waren kaum Menschen zu sehen und wir genossen eine leckere King Coconut an einer Strandbar. Eine total schöne,  entspannte Atmosphäre. Schade, dass wir nur ganz kurz dort waren. Beim nächsten mal plane ich bewusst Zeit für diesen Strand ein  – alleine schon wegen der Stimmung dort! 

Ca. 45 Minuten von Galle entfernt befindet sich Weligama und Mirissa. Mir persönlich hat Mirissa super gefallen. Ein langer Sandstrand mit einem begehbaren Felsen, wovon man eine super Aussicht hat – besonders schön bei Sonnenuntergang. 

Ein Stück weiter gelangt man zu der größeren Stadt Matara. Dort gibt es ebenfalls einen Strand – wunderschön, jedoch war der Wind und die Strömung zu stark, um zu schwimmen. Deshalb sahen wir uns den Stadtkern sowie einen Tempel an und besuchten die Festung und das dazugehörige Museum. Die Stadt ist verglichen mit Galle Ford nur halb so schön. Sie ist einen Tagesausflug wert aber mehr Zeit würde ich dort nicht einplanen. 

Es gibt unendlich viele Strände im Süden und um Galle herum und es lohnt sich definitiv ein Strand Hopping zu machen und Zeit an den unterschiedlichen Strandabschnitten zu verbringen. 

Über die Natur Sri Lankas –

Mit dieser Tour konnte ich mir einen Herzenswunsch erfüllen. Wenn ich schon in Sri Lanka bin, dann ist es schon fast ein „Muss“ Elefanten in freier Wildbahn zu sehen. 

Um 5 Uhr morgens ging es mit dem Auto los in den Nationalpark Udawalawe. Dort wartetet auch schon der Jeep auf uns und das Abenteuer konnte beginnen: über buckelige Berge und Felder ging es immer tiefer hinein und immer näher an die Tiere heran. Zuerst sahen wir einen einzelnen Elefanten etwas weiter entfernt und wir dachten, dass das wohl das Highlight werden würde. Da ahnten wir noch nicht, was Tolles auf uns wartet wird! Wir lernten zig verschiedene Vogelarten kennen, sahen ein 5m langes Krokodil aus dem Fluss herausschauen, konnten Wasserbüffel beobachten und Elefanten beim Baden zu sehen. Wir haben gelernt: die männlichen Elefanten sind immer alleine unterwegs. Wir kamen immer näher an die Elefantenherde heran und sie waren uns schließlich so nahe, dass wir sie hätten berühren können. Natürlich nicht! Denn sie sollen in ihrer schönen Natur ungestört bleiben. So saßen wir eine Weile lang im Jeep und beobachteten die Elefantenfamilie. Dabei konnten wir sehen, wie sich nass gemacht und anschließend mit Sand beworfen haben, um sich vor der Sonne zu schützen. Mit diesem Ausflug ist ein großer Wunsch von mir in Erfüllung gegangen und ich bin so dankbar, dass ich die Möglichkeit habe all das erleben zu dürfen. 

Es ging für mich aber nicht nur in einen Nationalpark, sondern ich konnte auch den Regenwald hautnah erleben. Von meiner Organisation aus gab es die Möglichkeit, einen Ausflug in den nächstgelegenen Sinharaja Regenwald zu machen. Dort machten wir mit einem Guide eine Tour, was uns ermöglicht hat, so viele Tiere wie möglich zu sehen. Von alleine hätten wir das Meiste wohl kaum entdeckt.  Es gab Spinnen in allen Größen, Chamäleons, riesige Eichhörnchen, Skorpione und mehre Schlangen zu sehen! Es war für mich das erste mal, den Tieren so nahe zu kommen und ich habe wieder gemerkt: Schlangen werden nicht meine Freunde ?

Der Weg führte uns durch die unterschiedlichsten Pflanzenarten hin zu einem Wasserfall. Der Guide erklärte uns, dass hier im Regenwald sogar Menschen wohnen. Was für ein Leben es wohl ist, so abgeschottet von der Außenwelt zu sein. Das würde ich auch gerne einmal erleben – für eine gewisse Zeit. Am Wasserfall angekommen haben wir uns die Abkühlung verdient! Denn durch die feucht warme Luft waren sogar die 2 Stunden Weg durch den Regenwald anstrengend. Das Schwimmen im Wasserfall wurde leider unterbrochen durch eine große Regenwolke und Donner und so kamen wir pitschnass und mit vielen Blutegeln an unseren Beinen klebend an. Dafür konnten wir den Regenwald hautnah erleben! 

Meine Zeit im Freiwilligenhaus

Die ersten drei Wochen in Sri Lanka vergingen wie im Flug. Ich habe mich auf die kommende Zeit im Süden gefreut, da ich intuitiv spüren konnte, dass es eine ganz tolle Erfahrung werden wird und es Zeit ist, wieder die Komfortzone zu verlassen. Allerdings wollte ich auch nicht weg aus Nuwara Eliya, da ich in den letzen Wochen so viele wunderschöne Erinnerungen sammeln konnte.
Es ging es für mich mit einem privaten Fahrer los zum Flughafen, wo ich mich mit zwei weiteren Freiwilligen getroffen habe. Ich kannte die beiden nicht. Wir hatten zwar vorher schon über WhatsApp Kontakt aber trotzdem war es total aufregend jetzt alleine los zu gehen. Auf dem Weg habe ich eine private Führung in einer Teefabrik bekommen und konnte das Hochland noch (vorerst) ein letztes mal bewundern. So gingen die 5 Stunden Autofahrt schnell vorbei!
Das Aufeinandertreffen mit den anderen beiden war total schön und wir waren alle sofort auf einer Wellenlänge. Trotzdem habe ich noch nicht geahnt, was für enge Freundschaften sich entwickeln würden.
Mit dem Van ging es dann für uns alle in das 2,5 Stunden entfernte Galle im Süden. Dort wurden wir in der Villa direkt freundlich empfangen und so viele Leute kamen auf uns zu und haben uns den Einstieg so einfach wie möglich gemacht. Die Unterkunft besteht aus zwei großen Gebäuden, mit 2-6 Bett-Zimmern, in denen insgesamt Platz für 40 Freiwillige ist.


Am nächsten Tag gab es dann eine Stadtführung im wunderschönen Galle Ford und ich bekam eine Einführung in mein Projekt. Mir wurden ein paar Fakten über den Kindergarten erzählt und es wurde geklärt, worin meine Aufgaben bestehen. Darüber berichte ich in einem anderen Blogartikel.

Die Wochen danach vergingen wie im Flug. Dadurch, dass ich mit Unterrichtsplanung  nur ca. 4 Stunden am Tag arbeitete, hatte ich genügend Zeit. mir die Umgebung anzusehen. Und so gingen wir Surfen, was ich schon immer einmal ausprobieren wollte, besichtigten Tempel, ich kaufte mir meinen ersten eigenen Sari  (das typische Gewand der Frau hier auf Sri Lanka)  und wir entspannten an den unterschiedlichsten Stränden (siehe extra Blogbeitrag). Und: die Idee für mein Tattoomotiv ist hier entstanden. Auch von unserem Freiwilligenhaus der ,,Gray Villa“ direkt wurden verschiedene Ausflüge angeboten. Wir machten unter anderem gemeinsam mit einer tollen Yogalehrerin auf der Dachterasse Yoga, trafen einen Buddhistischen Mönch, der uns in sein Leben und den Buddhismus eintauchen lies und es gab eine Fahrradtour durch Reisfelder hindurch.
Ohne zu wissen, was uns wirklich erwartet, machten wir auch eine Mangroven Tour in Koggala. Wie toll es war – das kann ich jedem nur empfehlen! 
Mit einem Boot ging es durch eine riesige Lagune, wobei wir die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen bestaunen konnten. Wir sahen u.a.  Lizards, ein Babykrokodil, die verschiedensten Vogelarten, Mangobäume und Korkbäume, woraus das Kork hergestellt wird, was wir kennen. Mein absolutes Highlight dieser Tour war die Fütterung der Affen. Sie haben die Bananen direkt aus meiner Hand gegessen. Was für ein schönes Erlebnis, besonders für jemanden wie mich, der diese Tiere so faszinierend findet! Doch diese Bootstour hatte noch einen weiteren Höhepunkt: die Zimtinsel. Dort wächst überall Zimt und selbst wenn man es nicht weiß verrät es der leckere Geruch. Ein Einheimischer hat uns erklärt, wie Zimt gemacht wird und wir aßen Zimtblätter direkt vom Baum. Anschließend durften wir Zimtpulver selbst herstellen. Was für eine schöne Erfahrung. Wir waren alle nach den 2,5 Stunden Tour total glücklich und erschöpft von den vielen Eindrücken.

Wir haben hier alle so viel miteinander erlebt und es war für mich wie eine Art Zuhause auf Zeit. 



Der Leuchtturm in Galle Ford
Galle Ford
Unser erster Sari
Mit dem Fahrrad durch die Reisfelder
Affenfütterung bei der Mangroven – Tour
Willkommen auf der Zimtinsel
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Schritt 5
Besuch in einem buddhistischen Kloster
der Ausblick aus unserem Zimmer

Ayubowan – Herzlich Willkommen auf Sri Lanka!

>> Judith auf Reisen <<

Relativ spontan beschloss ich Ende November im Januar nach Sri Lanka zu gehen. Wie lange und wohin genau war unklar, denn ich hatte nur einen Hinflug gebucht. Geplant war lediglich, für ein paar Wochen zu Zweit herumzureisen. Wie sich später herausstellte habe ich 8 Wochen in Sri Lanka verbracht. Zuerst habe ich mir das Land angesehen, danach konnte ich im Süden durch die Arbeit in einem Kindergarten die Menschen besser kennenlernen und abschließend während eines Yoga Retreats vor allem mich selbst. Was für eine tolle Zeit :-).

Ein paar allgemeine Fakten: Sri Lanka ist von der Größe vergleichbar mit Bayern. Neben dem Buddhismus und dem Hinduismus sind das Christentum und der Islam wichtige Religionen dort. Die Bevölkerung teilt sich in Singhalesen (welche den größten Teil ausmachen) und Tamilen. Dementsprechend wird in Sri Lanka hauptsächlich Sinhala und Tamil gesprochen. Ich hatte keine Probleme mich auf Englisch mit den Leuten zu verständigen, allerdings musste ich mich anfangs erst an den indischen Akzent gewöhnen.

Es war eine ganz neue Erfahrung für mich ohne Plan zu reisen. Ich war vorher noch nie für unbestimmte Zeit auf Reisen und auch sonst war ich eher der Mensch, der sich davor genau über das Land informiert und viel geplant hat. Diesmal war das anders. Wir hatten uns kaum Gedanken über die Reiseroute gemacht und buchten alle Unterkünfte sehr kurzfristig. 
Im ersten Blogbeitrag geht es um meinen ersten Eindruck von diesem tollen Land. Hier unsere Reiseroute, die sich spontan während der ersten 3 Wochen ergeben hat: Kandy-Sigirya-Kandy-Hatton-Nuwara Eliya-Ella-Nuwara Eliya.

Nach 15 Stunden Flug und Wartezeit kamen wir am 15. Januar um 12 Uhr Mittag in Colombo am Bandaranaike Flughafen an. Nachdem zum Glück alles problemlos geklappt hat und wir unsere Rucksäcke kurze Zeit später bekommen haben, ging es los nach Kandy. Schon in der Gepäckausgabe konnte ich die warme Luft spüren und ich war noch nicht ganz im Hier und Jetzt angekommen. Zum Glück hatte ich jemanden dabei, der sich um alles gekümmert hat. Wir hoben Geld ab, besorgten uns eine lokale SIM Karte und suchten den Weg ins Freie. Unser Plan war es, zuerst mit dem Bus nach Colombo Fort und anschließend mit dem Zug weiter nach Kandy zu fahren. Aber dann kam alles anders und wir ließen uns von einem Taxi Fahrer breitschlagen, der uns zu einem Bahnhof fahren wollte, von dem aus die Zugfahrt angeblich kürzer wäre. Tja, wenn da nicht das Problem gewesen wäre, dass der nächste Zug erst um 18 Uhr fährt. Also ging es letzenendes mit dem Bus weiter. Zum Glück wusste ich vorher nicht, was mich erwarten würde. Der Bus war gerammelt voll und wir konnten uns einer der letzten Sitzplätze ergattern. Ich war froh, dass ich noch etwas geschafft vom Flug war, denn die Fahrweise ist wirklich gewöhnungsbedürftig! Nach einer ca. zweistündigen Fahrt kamen wir in unserer ersten Unterkunft (,,Gamage friendly home“) an.

Die Leute unseres Homestays sind so nette Menschen und wir hatten sehr schöne Tage dort. Es wurde immer frisch für uns gekocht und ich habe sogar einen kostenlosen Sri Lankanischen Kochkurs von der Besitzerin bekommen, bei dem sie mir gezeigt hat, was ein gutes Curry ausmacht und wie die Coconut Rotti gemacht werden, die ich so liebe.

Wir nutzen die ersten Tage dafür, erst einmal anzukommen und sich an das Klima zu gewöhnen. Es ist eine komplett andere Welt hier und ich hatte in den ersten Tagen mit meinem Kreislauf und der Zeitumstellung von 4,5 Stunden etwas zu kämpfen. In den drei Tagen hier besichtigten wir u.a. die weiße Bahiravokanda Vihara Buddha Statue, von der wir einen gigantischen Blick hatten, spazierten um den Kandy Lake, gingen auf Obstmärkte und versorgten uns mit leckerem lokal Essen.

Ich bin wirklich überrascht von den Menschen hier. Sobald wir nur ansatzweise hilfesuchend aussahen, wurde uns Hilfe angeboten. Die Sri Lankaner sind sehr interessiert daran, woher wir kommen, was wir über ihr Land sagen und wohin wir weiter gehen. Allerdings ist mir in den ersten Tagen bereits aufgefallen: Als „Weiße“ fällt man hier auf und wir von allen Seiten angeschaut. Das ist nicht zwingend negativ, nur sehr ungewohnt. Zudem werden Frauen in Begleitung eines Mannes oft ignoriert und es wird nur mit dem Mann gesprochen.
Nach Kandy ging es weiter nach Sigiriya, worüber ich im nächsten Blogpost berichten werde ☀️

Der Ausblick vom Tempel
Kandy Lake
Masala Dosa (links) und Idly (rechts)

Sigiryia

Um 7.30 Uhr fuhren wir mit dem Bus los Richtung Sigiriya, wo wir drei Stunden später ankamen. Los ging’s zum Lions Rock. Der Weg nach oben bei über 30 Grad hat sich gelohnt – was für eine tolle Aussicht von hier. Zum ersten Mal konnte ich die Natur Sri Lankas so richtig erleben und ich war fasziniert von der Schönheit. Affen sprangen frei herum und ich habe schnell bereut meine Banane hier zu essen :-D.

In Sigiriya hatten wir die für mich schönste Unterkunft im ,,Anu Homestay“. Unser riesen Zimmer war angegrenzt an einen tollen Garten. Freilaufende Affen und Katzen wurden zu unseren Haustieren und bei der Atmosphäre ist Yoga noch viel entspannter. Anu, der Besitzer des Homestays, machte mit uns eine private Führung in die Natur. Es ging durch Felder hindurch zu einem kleinen See und wir konnten sehen, wie das Gemüse hier angebaut wird. Um auch wirklich alles herauszuholen führte Anu uns zum Sonnenuntergang auf einen Felsen. Das war so ein toller Moment dort oben. In mir machte sich tiefe Dankbarkeit breit für die ersten vier Tage hier und für all die Erlebnisse, die ich schon in dieser kurzen Zeit hatte. Zum ersten Mal fühlte ich mich hier richtig angekommen und ich realisierte, dass ich es wirklich getan hatte und nun auf Sri Lanka bin.

Ein weiteres Highlight war das Essen: Wir hatten das tollste Frühstück dort, er hat für uns extra 6 verschiedene landestypische Gerichte gezaubert und uns so richtig verwöhnt! Auch wenn wir nur wenig Zeit dort verbracht haben, hat es sich definitiv gelohnt und ich würde jedem der Zeit hat empfehlen, sich Sigiriya anzuschauen. Es ist so schön dort (besonders bei Anu in seinem Homestay, denn er ist ein ganz besonderer Mensch)!

Der Blick auf den Lions Rock
Die Aussicht von oben
Der Garten in Anus Homestay
Ein Bild mit Anu durfte natürlich nicht fehlen!
Hier wird das Gemüse angebaut
Ein ganz besonderer Sonnenuntergang
Was für ein tolles Frühstück! Von oben: Hoppers, Kokosnuss Rotti, Papaya, Ananas & Banane, Dal Vada, Lavariya, Obst, Idly

Sonnenaufgang auf dem Adam’s Peak

Yes, we did it! Völlig spontan entschieden wir beide, den Adam’s Peak besteigen zu wollen. Gesagt – getan. Doch dazwischen lang ein langer Weg mit über 5200 Stufen.

Von Kandy ging es mit dem Bus in die Nähe von Hatton zu unserer Unterkunft. Dort lernten wir ein nettes Paar kennen, mit denen es dann gemeinsam nachts um 2.30 Uhr los ging. Wir lasen vorher im Internet, dass der beste Zeitpunkt für den Aufstieg unter der Woche ist und wir waren wirklich froh, dass wir es an einem Montag gemacht haben. An Vollmond und am Wochenende gehen tausende Pilger los. Während des Aufstiegs wirst du vor allem von Buddhisten, Hindus und Muslime begleitet, denn der Berg (auch Sri Pada) ist eine beliebte Pilgerstätte. Auf dem Gipfel befindet sich ein 1,8 Meter langer Fußabdruck, der von den Buddhisten als Buddhas Fußabdruck und von den Hindus als der von Shiva verehrt wird. Muslime sehen darin den Fußabdruck von Adam, Christen den des Apostel Thomas. Nach buddhistisch-singhalesischem Glauben sollte jeder gute Buddhist diesen Berg zumindest einmal im Leben bestiegen haben.

Normalerweise brauchen einigermaßen fitte und sportliche Menschen 2-2,5 Stunden für den Aufstieg doch völlig ambitioniert und im Redefluss schafften wir es in 1 Stunde und 45 Minuten. Was für ein anstrengender Weg nach oben. Stufe für Stufe wurde es immer steiler und die Stufen waren unterschiedlich hoch, was das ganze deutlich erschwert hat. Ich war körperlich an meinen Grenzen aber ich habe mir bewiesen: Der Körper ist zu mehr imstande als der Kopf ihm zutraut. Und ich habe es geschafft! Wir kamen zwei Stunden vor Sonnenaufgang oben an und ich war trotz der inneren Hitze froh über die Jacke, die ich mitgenommen hatte. Und trotzdem war mir sehr kalt – bei drei Grad auch kein Wunder!

Mein Tipp: Unbedingt mehrere Jacken und Pullis mitnehmen. Dadurch, dass die Schuhe ausgezogen werden müssen, verliert der Körper noch schneller an Wärme.

Die Stimmung dort oben war ganz besonders. Wie viele Sonnenaufgänge ich schon gesehen habe und doch ist jeder so einzigartig. Warum es einem nie langweilig wird, sie anzuschauen. Die Wolken verfärbten sich immer mehr rötlich und orange, es ging ein Umzug mit lauter Musik los und die Leute begannen laut zu beten. 
Komischerweise kam uns der Rückweg deutlich langsamer vor als der Aufstieg. Allerdings konnten wir beim Hinweg nichts von der Natur sehen, da es dunkel war und auf dem Weg nach unten konnte ich meinen Augen kaum trauen: diese Natur ist ATEMBERAUBEND. So viele Berge und Täler, verschiedene Pflanzen, Teefelder und vieles mehr. Ich konnte mich nicht entscheiden, wo ich zuerst hinschauen sollte.
Ich war wirklich erschöpft als wir unten ankamen und gleichzeitig so erfüllt von dem, was ich dort oben gesehen und erlebt habe. Ausnahmesituationen schweißen einen noch näher zusammen und so war uns klar, dass wir unbedingt den Kontakt zu dem jungen Paar halten wollen!
Wir hatten vor dem Aufstieg auf den Berg kaum geschlafen und so sehnten wir uns sehr nach Schlaf! Doch bevor wir uns ausruhten ging es zuerst mit dem Bus nach Nuwara Eliya, wo wir die nächsten 3 Tage verbrachten. Und auf den Busfahrten bin ich nicht entspannt genug, um zu schlafen :-D.

Diesen See haben wir durch Zufall direkt bei unserer Unterkunft entdeckt
Der Weg nach oben
Wir haben es geschafft!
Der Sonnenaufgang am Adam’s Peak
Die Aussicht auf dem Weg nach unten
Die Sicht auf den Adam’s Peak
Auf dem Rückwege haben wir gesehen, wie Menschen ihre Kleidung im See waschen

Ella – du bist so schön!

In den drei Tagen, die wir dort verbrachten, haben wir einiges gesehen. Zuerst führte uns der Weg früh am Morgen zum Ella Rock. Der Weg dorthin hat mir besonders gut gefallen. Über Bahngleisen entlang ging es danach durch den Wald auf den Berg. Allerdings haben wir den Weg dorthin nicht sofort gefunden, sodass uns ein Lokal inmitten durch Gras geführt hat, das höher war als wir! Zum Glück ist mir keine Schlange begegnet! Unser Guide wollte uns dann nicht mehr alleine gehen lassen obwohl wir ihn mehrmals darum baten und er verlangte am Ende Geld von uns. Zum Glück hatte Tim das ganze im Vorhinein durchschaut. Ich bin manchmal einfach zu gutgläubig… Oben angekommen hat sich der Weg definitiv gelohnt! Wir haben einen kleinen Aussichtspunkt gefunden, den nur wenige Touristen entdecken, sodass wir dort zu Beginn ganz alleine unser Frühstück genießen konnten. An allen Seiten ging es steil herunter und das Gefühl von Freiheit breitet sich in meinem ganzen Körper aus, als ich vor dem Abgrund stand. Unberührte Natur um uns herum. Was für ein schöner Moment dort oben! 

Für den nächsten Tag liehen Tim und ich uns einen Roller aus und so fuhren wir um 5 Uhr morgens los zum Little Adams Peak. Ein wirklich ganz kleiner Berg mit deutlich weniger Stufen und nicht zu vergleichen mit der Erfahrung, die wir beim großen Adams Peak gemacht haben. Aber definitiv sehenswert! Pünktlich vor Sonnenaufgang erreichten wir die Spitze, sodass wir von Anfang an beobachten konnten, wie sich der Himmel immer mehr rot – orange färbt. Sonnenaufgänge sind jedesmals aufs Neue so faszinierend. Der Rückweg zu unserer Unerkunft, wo wir unser Frühstück genossen, führte uns über die Nine Arch Bridge. So, als hätten wir es perfekt geplant, kam ein Zug vorbei und wir konnten von einem Aussichtspunkt alles schön sehen. Ich bin jeden Tag aufs Neue geflasht von der Natur Sri Lankas. 
Mit dem Roller ging es später zu den 1,5 h entfernten Diyaluma Falls. Das sind wunderschöne, riesen Wasserfälle, worin wir anschließend sogar baden waren. Das haben wir nach dem Aufstieg auch gebraucht! Auf dem Weg dorthin konnten wir sogar einen Elefanten sehen. Ich kann jedem nur ans Herz legen, den Ausflug zu diesen Wasserfällen zu machen! Es lohnt sich definitiv.

Auch zu empfehlen ist unsere Unterkunft „Sadulla Homestay“ in Ella. Sie befindet sich inmitten von Palmen und Teeplantagen und wir wurden von einer ganz netten Familie empfangen, die uns rundum verwöhnt hat. 
Ella ist sehr touristisch und es gibt viele Restaurants dort. Wir haben jeden Abend in einem einheimischen Lokal gegessen, denn das Essen war so lecker dort, günstig und die Zahl der Touristen war nicht sehr hoch, stattdessen waren mehr Einheimische dort, wodurch wir noch mehr in die Kultur eintauchen konnten.
Durch Zufall haben wir das Paar, welches wir am Adam’s Peak kennengelernt haben, nochmals getroffen und Zeit zusammen verbracht. Was für ein schöner Abend!

In Reiseführern liest man immer wieder über die berühmte Zugstrecke von Ella nach Kandy. Ich wollte mir selbst ein Bild machen und so ging es für uns von Ella nach Nanu Oya und von dort mit dem Bus weiter nach Nuwara Eliya. Das war zumindest unser Plan. Nach ca. 2 Stunden Zugfahrt wurde uns jedoch gesagt es wäre schlauer, schon eher auszusteigen und mit dem Bus zu fahren, da wir so schneller an unser Ziel kommen würden. Und so hat das auch mit ein paar kleinen Umwegen geklappt. Aber nun zur Zugstrecke: wir sind 2. Klasse gefahren und haben gerade einmal 150 Rupien bezahlt. Die Landschaft ist wirklich wunderschön! Wir hatten Glück und es war wenig los, sodass wir einen schönen Platz ergattern konnten. Uns wurde von Einheimischen gesagt, dass die Strecke von Kandy nach Ella sehr voll sein muss und es deshalb ein Geheimtipp wäre, den Weg anders herum zu fahren. Das hat sich bei uns auch bewährt! 

Auf dem Weg zum Ella Rock
Die Aussicht vom Ella Rock
Sonnenaufgang am Little Adam’s Peak
Nine Arch Bridge
Diyaluma Falls
Eine frische Kokosnuss von dem Besitzer unserer Unterkunft
Unsere Unterkunft mitten in der Natur
Auf dem Weg nach Nuwara Eliya
Unsere Aussicht aus dem Zug

Nuwara Eliya

Insgesamt verbrachte ich 9 Tage in Nuwara Eliya und es war so eine tolle Zeit. Das Schöne, wenn man längere Zeit an einem Ort bleibt ist, dass man Kontakte herstellt. Neben dem fantastischen lokalen Essen in einem ,,Restaurant“ hatten wir auch unseren Lieblingsobsthändler gefunden. Er versorgte uns immer mit reichlich Bananen, lies uns jeden Tag vier verschiedene Bananensorten testen und rannte im ganzen Markt herum, um für uns die beste Papaya zu besorgen, die er bekommen konnte. Seine Freude im Gesicht, wenn er uns gesehen hat war so schön und hat sich blitzschnell ausgebreitet. Ich habe aber nicht nur gegessen, auch wenn man das gut denken könnte :-D. Ich habe die Horton Plains besucht, ein Nationalpark, wo ich am „World’s End“ stand, ging am Gregory Lake spazieren, genoss die Zeit im Victoria Park und konnte vom Single Tree Hill aus Nuwara Eliya von oben bewundern. Ich habe drei verschiedene Teefabriken kennengelernt, in denen ich sehen konnte, wo die Unterschiede in der Teeherstellung sind und ich durfte natürlich die 10 verschiedenen Teesorten probieren.

Wir waren in dem tollen Hotel Suriya Guest, welches auch ein Aryuveda Café hat, das Tim für einige Wochen übernommen hat. Und die Besitzer sprechen sogar Deutsch, sodass ich mich gleich wie Zuhause gefühlt habe. Das Tolle an dem Hotel ist der großer Yoga Shaller. Dort konnten wir unsere Morgenroutine, die wir in den letzen Wochen zusammen gemacht haben, perfekt weiterführen – 2 Stunden Yoga und Meditation. Es ist einfach toll, wenn man seinen eigenen Yogalehrer dabei hat, denn so konnte ich einiges dazulernen! 

Der Single Tree Tempel
Nuwara Eliya von oben
Willkommen im ,,Horton Plains“Nationalpark
Am World’s End
Baker’s Fall
Gregory Lake
Victoria Park
Der Yoga Staller im Suriya Guest
Die Teefelder der Damro Tee Fabrik
10 verschiedene Teesorten – und alle waren so gut!
Hier werden die frisch gepflückten Teeblätter getrocknet
Die Umgebung von Nuwara Eliya
Hier ist die Brücke zu sehen, die auf den 1000 Rupien Scheinen abgedruckt ist